Samstag, 19. März 2011
Deutschland lässt Grüßen
Hier ein Beispiel zum Thema: Raus aus dem Hamsterrad. Nach nunmehr 10 Monaten (3/11) auf meiner Reise durch Asien ereilt mich eine Nachricht vom Finanzgericht. Deutschland lässt Grüßen. Das Finanzgericht Berlin-Brandenburg hat Recht gesprochen und das Finanzamt zu meinem Gunsten verurteilt (8K 151 19/08 vom 2.3.2011). In dem Einkommenssteuerbescheid 2005 hat das Finanzamt Büro-Kosten gestrichen und damit mein Einkommen widerrechtlich erhöht. Meine Wohnung habe ich teilweise als Büro genutzt, in dem ich als Selbständiger für die Bewertung von Grundstücken meine zu versteuernde Erwerbstätigkeit verrichtete. D.h. mein Büro war der qualitative und quantitative Mittelpunkt meiner gesamten beruflichen Tätigkeit. Das Finanzamt war der Meinung, das ich das häusliche Arbeitszimmer nur zum Teil nutze und mich auch in Ämtern und auf Grundstücken herumtreibe. Es konnte auch nicht unterscheiden zwischen einem Wertermittler im wirtschaftlich kaufmännischem Bereich und einem Bausachverständigen. Das Finanzamt hat mit wenigen Strichen einen ganzen Berufsstand herab qualifiziert, dem kein Büro, sondern nur ein häusliches Arbeitszimmer zustünde. Dem konnte der Einzelrichter nicht folgen. Alles andere wäre auch unlogisch gewesen. Aber Recht ist ja nicht immer auch logisch. In diesem Fall war es offensichtlich, so dass ich schon aus Prinzip klagen musste, um Recht zu bekommen. Aber so erfreulich der späte „Geldsegen“ ist, er steht in keinem Verhältnis zum Aufwand, der erforderlich war, diesen Prozess ohne Steuerberater zu führen. Für mich war es ein schmerzlicher Mehraufwand, der mich von der eigentlichen Arbeit abgehalten hat. Der Mitarbeiter des Finanzamtes, der sich damit in geistiger Umnachtung beschäftigte, hat seine „Tätigkeit“ auch noch bezahlt bekommen, aus meinen Steuergeldern. Was mich wundert, warum gerade mein Fall offensichtlich ein Präzedenzfall werden musste, bzw. das Finanzamt diesen Fall ausgewählt hat, um eine prinzipielle Entscheidung herbeizuführen. Eigentlich steht mir als Versuchskaninchen Schmerzensgeld zu.

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Montag, 4. Oktober 2010
Lustig ist das Travellerleben ……
…. wenn das Visa nicht wär. Jedes Land verfügt über eigene Ein- und Ausreisebestimmungen. In Einem sind sich die Traveller einig: Die Formalitäten um die Beschaffung der Visa können einem die Freude am Reisen nehmen. Eigentlich wollte und sollte der Traveller seine mit Visa zugewiesene Zeit nutzen, um Land und Leute kennenzulernen, oder landschaftliche Schönheiten oder Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Statt dessen Stress bei der Visabeschaffung und bei Grenzübertritt. Hier einige Beispiele :
Für die lange Strecke in Russland hatten wir ein 3-Monate Visum, d.h. ein viertel Jahr kein Stress mit Visa. In Ulan Bator wollten wir dann ein Visum für Kasachstan organisieren. Der Konsul hat aber mal eben 2 Monate Urlaub und fängt zu Hause Fische. Touristen empfängt er keine. Ich gönne ja jedem seinen Urlaub, aber in anderen Konsulaten schafft man für diese Zeit Vertretung, nicht aber das Konsulat Kasachstans. Im Hostel „Oasis“ hörten wir, dass wir durchaus nicht die Einzigen sind, die auf den Konsul warten und auf ihn angewiesen sind. Da unser Visum nach der 2. Einreise in Russland aber am 25.8.10 endete, hatten wir keine Zeit noch länger in Ulan Bator zu warten. Die russische Botschaft in Ulan Bator wollte oder konnte unsere Visa für Russland nicht verlängern und hat uns nach Omsk geschickt. Es sind ja nur 3.900 km Umweg!!. Dort aber sind wir dann mit einem Tag Verspätung angekommen. Die Tatsache, dass wir uns bereits in Ulan Bator um eine Verlängerung des Russland-Visums gekümmert hatten, aber im russischen Konsulat abgewiesen wurden, hat niemanden mehr interessiert.
Der Mitarbeiter des kasachischen Konsuls in Omsk war zwar freundlich, hat uns aber ungeachtet darauf hingewiesen, dass unser Visum für Russland seit gestern ausgelaufen sei und wir uns, bevor er einen Finger rührt, bei der Migrationsbehörde Russlands zu melden hätten. Das Tourist-Hotel in Omsk hat uns nicht aufgenommen, weil es sonst Strafe von der Migrationsbehörde befürchten müsse. Wir sind um die Strafe nicht herumgekommen, weil wir uns seit einem Tag (!) „illegal“ im Land aufhalten (3.000,-Rubel für jeden, Kurs 1€=rd.40 Rub.). Gesetz ist Gesetz, kein Erbarmen, keine Kulanz. Der Migrationsbeamte hat uns 3 Jahre angedroht, in der wir Person non grata in Russland seien, wenn wir die Gesetze nicht einhalten. Das hätten wir zur Not abgesessen, nach dieser Behandlung hier. Wir wollten weder Gesetze übertreten, noch wollten wir immigrieren, wir wollten einfach nur aus- bzw. weiterreisen. Lt. Definition sind Touristen keine Migranten, behandelt wurden wir aber als solche. Ich kann jetzt die Migranten und Flüchtlinge verstehen, die in Deutschland auch sehr unfreundlich empfangen werden. Erfahren wir hier die Retourkutsche?
Dass wir nach einem Tag Überziehung dann weitere 6 Tage an der Weiterreise gehindert wurden, ist eigentlich makaber. Nach den Gründen der Verspätung hat uns auch niemand gefragt. Also geht es der Behörde oder dem Amt, doch nur um das schnöde Geld, um Pinke, Pinke, Cash (auf dass der Rubel rollt)? Hoch lebe der Büroschimmel und die behördliche "Gastfreundschaft", die sich doch sehr von der ehrlichen Gastfreundschaft der Menschen unterscheidet. Das erinnert mich doch wieder sehr an die Verhältnisse in Deutschland. Oder an den, der die alte Dame die Treppe runter schubst und ruft: „Alte was rennste so“. In Russland haben wir noch keinen gefunden, der sagt, wie er das Gefälle in den sozialen Verhältnissen und dem rauen Umgang seit der Wende beurteilt. War das schon immer so oder hat sich Vieles wie im Osten Deutschlands verändert?
Der kasachische Konsul-Mitarbeiter in Omsk hat aber sein Bemühen gezeigt und beim Migrationsamt angerufen, um die dort angedrohte Zeit von weiteren 10 Tagen für das Verlängerungsvisa zu verkürzen. Dann ging es auf einmal schnell und wir hatten unser Verlängerungsvisa, nachdem wir das dritte Mal durch die ganze Stadt kutschiert sind, um zwischen den Ämtern zu vermitteln. Erst danach hat das kasachischen Konsulat unseren Visa-Antrag nach Astana weitergeschickt. Am 2.9.10 waren alle Formalitäten erledigt und wir konnten weiterreisen, mit 7 Tagen Verspätung und nicht wenig Zusatzkosten.
Das Kirgistan- Visum z.B. lässt uns keine Zeit für Kirgistan. Wir müssen wahrscheinlich bereits am 24.9. aus Kirgistan wieder ausreisen. Damit verbleibt uns auch weniger Zeit in Kasachstan. Auf Grund missverständlicher Visa- Eintragungen nahmen wir bisher an, der 24.9.10 sei der späteste Einreisetermin. So war es zumindest mit dem Konsul Kirgistans in Novosibirsk persönlich abgestimmt und so steht es auch nach unserer Auslegung der Amtssprache im Pass. Alle anderen, wie Mitarbeiter an der Grenze verstehen den letzten Termin als Ausreisetermin. Wir gehen diesmal kein Risiko ein und halten uns an die Termine lt. Visum. Damit verbleiben uns am Ende gerade einmal 3 Tage für Kirgistan.
Den Antrag für das Visum für Usbekistan haben wir, um Zeit zu sparen, schon in Novosibirsk gestellt. Der Konsul versprach die Applikation nach Almaty zu schicken. Der Konsul in Almaty jedoch hat angeblich keine Unterlagen von uns aus Novosibirsk erhalten. Nachdem wir einen halben Tag gewartet haben, müssen wir am nächsten Tag mit neuem Antrag wieder erscheinen, um noch einmal einen halben Tag in der Schlange zu stehen.
In Usbekistan wurden wir an der Grenze zu Turkmenistan wegen nicht verschuldeter Verspätung nach Taschkent zurückgeschickt (1.500 km hin und zurück), nur um uns ein Exit-Visum zu holen. Und das nur auf Befehl von Bürokraten, die nur nach Vorschrift arbeiten und auch sonst von tuten und blasen keine Ahnung haben. Da war sie wieder, die Wut auf diese Spezies, die unmenschliche Forderungen stellen, deren Sinn sich nicht erschließt, und die sich nicht dafür interessieren, ob die Forderungen überhaupt zu erfüllen sind. Die Wut auf Menschen, die keine sind und nur Befehle und Anweisungen von „oben“ befolgen und dabei keine menschlichen Züge erkennen lassen. Deutschland lässt grüßen, das gleiche System, hier mit einem Präsidenten, der das Land mit harter Hand „führt“.
Wir hätten für Turkmenistan ein neues Visum beantragen können, aber darauf hätten wir noch mal bis zu 5 Tagen warten und 95,- USD zahlen müssen. Wir haben uns entschlossen die Termine lt. Visum einzuhalten und Tag und Nacht durchzufahren.
Eine weitere Story erleben wir bei der Ausreise aus Turkmenistan (s. zum Blog-Thema: Reise Zentralasien). Bei der Einreise haben wir vorsorglich gefragt, bis wann täglich die Grenze zu Iran offen ist. Man sagte uns bis 17 Uhr. Auf dem Weg sind wir noch von Wegelagerern (Geschwindigkeitskontrolle mit Laserpistole, wo nicht genau zu erkennen ist, welches Fahrzeug da gemessen wurde) aufgehalten worden. Trotzdem sind wir noch „pünktlich“ an der Grenze. Die war schon zu, weil die Grenze zu Iran wegen Zeitunterschied geschlossen war. Da wir gerade schlechte Erfahrungen in Usbekistan sammeln konnten, drohte uns das selbe Spiel: Am nächsten Tag in die Hauptstadt fahren zu müssen, um das Visum zu verlängern. Da habe ich rot gesehen und mich quer gestellt. Erst der vierte Natschalnik war dann so gnädig, uns ausreisen zu lassen, ohne einzureisen, d.h. auf dem Grenzhof zu übernachten. Aber erst nach hartnäckigem Widerstand. Ich habe das Auto vor dem kleinen Tor postiert, so dass kein abgefertigter LKW aus Iran rausfahren konnte. Mir drohte von den LKW-Fahrern Prügel oder eine Anzeige der Grenzer. Nach langem hin und her hat man uns ins Niemandsland zwischen den Grenzen fahren lassen, die Ausreiseformalitäten aus Turkmenistan noch erledigt und die Pässe einbehalten. Na also, es geht doch. Wir haben im Auto im Niemandsland übernachtet und durften am nächsten Tag ausreisen.
An der Grenze zu Turkmenistan sind für den Transit allein 200 USD zu zahlen. Dass wir unverschuldet nur 2 Tage(!) hatten um das Land lt. Visum wieder zu verlassen, spielte keine Rolle. Zusätzlich wurden unterwegs weitere Gebühren (für Straßen usw.) verlangt. Alles nur Abzocke.
An der Grenze zu Iran sind nicht genau definierte Gebühren in Höhe von 220,- Euro (Straßennutzung ?, Ausgleichszahlungen für Diesel) zu zahlen. Dafür erhalten wir ein Chip für 600 l Diesel, der in Iran umgerechnet lediglich 2 Cent pro Liter (!) kostet. Nicht mal die Hälfte davon konnten wir in den 7 Tagen Transit (2.400 km) aber nur verbrauchen. Bei der Ausreise fand sich natürlich niemand von den Beamten, mit denen wir auch nur darüber reden konnten, weil wir viel zu viel bezahlt haben. Also auch nur wieder Abzocke? Beim Nachrechnen stellt sich heraus, dass das immer noch weniger ist, als man in Deutschland bezahlt hätte. Am Ende also zu früh gefreut über die günstigen Spritpreise, aber im Verhältnis zu Deutschland auch nicht zu viel.

Wer meint, man kann alle Visa für ein Jahr schon vor der Abreise komplett organisieren, der irrt. Genauso wie der, der annimmt, Touristen seien willkommene Gäste. Das sind sie nur als wirtschaftlicher Faktor im organisierten Massentourismus. Schwierigkeiten kommen hinzu, wenn das eigene Land in keinem guten Verhältnis zum bereisten Land steht. Unstimmigkeiten bekommen dann die Touristen zu spüren. Ebenso, wenn es zwischen den Nachbarländern Probleme gibt. Wer z.B. nach Iran einreist, sollte kein Stempel aus Israel im Pass haben, usw.
Der Grenzübergang von Kasachstan nach Kirgistan verläuft relativ problemlos. Der Uniformierte an der letzten Schranke in Kasachstan verlangt ohne Not 5 Euro. Zu versuchen zu fragen, wofür er Devisen verlangt, hätte ich mir sparen können. Also verstehe ich nur noch Bahnhof. Da hinter mir die nächsten Fahrzeuge drängeln, lässt er mich schließlich raus, auch ohne zu zahlen. In der deutschen Botschaft in Bishkek, der wir noch einen Besuch abstatten, wollte uns die Mitarbeiterin mit dem russischen Akzent beinahe erklären, dass 5 € nicht viel seien, aber sie hat dann noch die Kurve gekriegt und gemeint, dass sei eigentlich nicht normal. Zu den weiteren Themen (s.o.) wollte sie nicht zuständig sein. Einen nicht so offenen aber eindeutigen Versuch der Vorteilsnahme hat der kasachische Beamte bei der Ausreise aus Russland unternommen.
Aber es gibt auch löbliche Ausnahmen: der Grenzbeamte der Mongolei mit seiner schicken Uniform hat uns freundlich empfangen und bis zum Ausgang durch die einzelnen Formalitäts-Stationen geleitet. Dasselbe ist uns erst wieder an der Grenze nach Jordanien wiederfahren.

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Samstag, 28. August 2010
Traveller aller Länder ………
Wir haben unterwegs schon viele Traveller getroffen, die wir hiermit grüßen:
-In Listvanka am Baikalsee (Traveller mit geführter Reisebegleitung): Caravan-Konvoi, alles Rentner, die über Perestroika mit dem eigenen Wohnmobil in 3 Monaten bis in die Mongolei und zurück fahren, manche auch auf eigenes Risiko weiter über China. Wir haben uns vor dem Hotel dazugestellt; Die Reisenden, die 14 Tage in der Mongolei mit dem Wohn-Bus (Rotel) unterwegs waren und von Irkutsk nach Deutschland zurück fliegen, die uns auf ihrem Schiffsausflug auf dem Baikalsee mitgenommen haben.
-Radler auf der Straße: Jürgen aus Leipzig, der vor Irkutsk auf dem Weg in die Mongolei war, 2 Pärchen, die mit dem Rad in der Mongolei unterwegs waren, einmal aus Dänemark und einmal in aus Süddeutschland. Letztere haben wir in Olgi getroffen, sie hatten also den Weg nach Ulan-Bator noch vor sich und wollten diesen wegen der komplizierten Wasserversorgung für Radler auf weiten Strecken möglichst im Bus zurücklegen. Ich bin auch schon von Berlin nach Kopenhagen mit dem Fahrrad gefahren, aber das hier ist in keinster Weise damit vergleichbar.
-Im Oasis-Hostel in Ulan Bator: Die sehr sympathischen Emiel und Saskia aus den Niederlanden mit dem ihrem Jeep nebst aufgesatteltem Zelt, www.flipflopsonholiday.com (s. E-Mail Kontakt); Anke und Beate, die ihr Patenkind in der Mongolei besucht haben; Ein junges Pärchen aus der Schweiz, welches ihr Geländewagen mit Zeltaufbau in Ulan Bator verkaufen will, um ohne Auto weiterzureisen; Jost, der sein Hobby als Weltreisender und Schirmsegler mit seiner Profession verbindet und seit 2 ½ Jahren auf Weltreise ist www.world-multivisions.com , und den wir im Konsulat Usbekistan in Almati wiedersehen. Er ist mit Paul aus Australien unterwegs, beide mit je einem Jeep mit aufgesatteltem Zelt; Das Pärchen, welches uns mit Navi-Koordinaten versorgt hat, die wir für die Mongolei gut gebrauchen konnten, www.cm19012010blogspot.com; Die Biker Jürgen aus Belgien und Hubert aus Deutschland, welche sich unterwegs getroffen haben und jetzt gemeinsam unterwegs sind. Beide haben wir im Oasis kennengelernt und im Konsulat Kasachstans in Omsk und in Almati wiedergetroffen. Hubert hat den gleichen Weg wie wir hinter sich und eine Weltreise über mindestens 2 Jahre vor sich; usw..
In der Mongolei sind uns bestimmt 100 von vielleicht insgesamt 450 Fahrzeugen entgegen gekommen, die für eine Sternfahrt-Rally in Richtung Ulan Bator unterwegs waren. Meist junge Leute verschiedener Nationalitäten, die in den Ländern Spanien, Italien und England gestartet sind. Mit einigen von Ihnen konnten wir uns unterhalten. Der Zweck der Rally besteht wohl darin, Geld für Wohltätigkeitsorganisation zu sammeln: www.mongolrally.theadventurists.com .
In Omsk : Das ältere Paar mit dem Wohnmobil, was wir schon einmal trafen (wo nur ?), hat das Kasachstan-Visum schnell bekommen, ihr Russland-Visum war noch nicht abgelaufen.
Am Canyon bei Almaty: Karl Heinz (benemsi) mit seinem für Weltreisen ausgebauten LKW und seinem Hund.
Auf dem Pamir Highway, dem Eldorado der Biker : Dimitri (kurz Dima) aus Moskau, den wir als Tramper (Bergwanderer) 2 Tage bis nach Langar mitnehmen; 2 Biker, einer aus München www.eastbybike.wordpress.com und einer aus Dänemark. Letzteren haben wir in Dusschanbe wieder getroffen; 2 Biker vor Khorog, aus Hamburg ms2010.blog.de; Frühstück mit den beiden Biker aus Frankreich in Khorog, www.lescolporteurs.org (s. E-Mail Kontakt); und den beiden Bergwanderern in Duschanbe.
Elke und Peter treffen wir an der Burg, bzw. am Stausee in Syrien. Danke für das Notpaket (Schwarzbrot und Rotkäppchensekt aus dem gemeinsamen Deutschland). Sie waren in Jordanien und konnten nicht weiter nach Ägypten. Michi und Angela treffen wir mit ihrem Haus auf Rädern in Palmyra in Syrien: www.reisebloq.blogspot.com. Sie haben bis Jordanien den gleichen Weg. Dort treffen wir sie auf dem Stellplatz bei Aqaba wieder. Weiter machen wir die Bekanntschaft mit Markus, der mit seinem Fahrzeug seit 5 Jahren auf Weltreise ist: www.littletramp.ch.

Der Begriff Traveller bzw. Traveler steht für viele Bezeichnungen. Hier steht er für englisch „Reisender“, und da besonders für Weltreisende, und da wiederum besonders für Individualreisende.
Es gibt viele Möglichkeiten zu reisen. Z.B. als Pauschalreisender bucht man über eine Reisefirma eine Schiffsreise, eine Kreuzfahrt z.B. um die ganze Welt. Vorteil: Sehr exklusiv: Nachteil: Erstens sieht man die Welt meist nur aus dem Bullauge und nicht wirklich. Zweitens ist der Preis eher für sog. Wohlhabende angemessen. Die ganz Wohlhabenden, darunter verstehe ich Millionäre oder Milliardäre, sieht man wohl nicht auf ihrer Reise in ihren eigenen Yachten, ihren eigenen Flugzeugen usw, wenn sie auf ihrer eigenen Insel das ganze Jahr Urlaub machen. Die lasse ich mal außen vor, ihre Art zu leben und zu reisen halte ich für asozial (hier im Sinne von gemeinschaftsschädigend, also ein von gesellschaftlichen Normen abweichendes Individualverhalten, lt. Wiki). Bevor man mir Neid vorwirft, betone ich, dass ich die Welt in Ihrem Ganzen versuche zu sehen und zu verstehen, d.h. in ihren politischen, wirtschaftlichen, sozialen usw… Abhängigkeiten und Zusammenhängen.
Die meisten Reisenden trifft man wohl im Flugzeug. So eine Pauschalreise für meist 14 Tage ist relativ teuer. Wenn man 24 solcher Pauschalreisen (z.B. China 2.000,-€) unmittelbar hintereinander reiht, kostet eine Weltreise für ein Jahr ca. 48.000,-€. Das ist mehr, als man zu Hause verbraucht. Zudem kommen die fixen Kosten hinzu, die zu Hause weitelaufen. Als Pauschalreisender lernt man außerdem kaum Land und Leute kennen, sondern oftmals nur die Touristen-Gettos. Eine Weltreise- Wer soll das bezahlen, und wer hat schon 1 Jahr Urlaub? Wir haben uns die Zeit genommen und rechnen als Bugdet- Traveller, also mit weniger Luxus. D.h. wir geben für die Weltreise nicht mehr aus, als wir zu Hause sowieso ausgegeben hätten, mit dem Unterschied, wir verdienen in der Zeit nicht hinzu, mit Ausnahme z.B. der Strafente und der Mieteinnahmen. Asozial…? Nein, sondern wohlverdiente und schwer erarbeitete Pause.
Auch viele Traveller reisen per Flug, aber keine vorgebuchte Reise, sondern erkunden Land und Leute dann per Bus, Bahn oder Mietauto auf eigene Gefahr. Manche Individualreisende machen auch eine Weltreise per Fahrrad oder per Krad usw. Wir haben uns für die Reise mit eigenem Auto entschieden. Vorteil: kürzere Fußwege, mehr Gepäck und sparsam bei Unterkunftskosten. Auch Backpacker sparen, wenn sie ein Zelt samt Kocher gebuckelt haben. Wir schlafen im Auto, bei guten Stellplätzen auch im Zelt, und wenn wir mal Annehmlichkeiten benötigen (Dusche, WC, Zimmer mit Wifi, Waschmaschine usw.), auch im Hotel. Dabei ist das Bett nicht entscheidend, denn wir schlafen im mobilen Zelt oftmals besser als im Hotel, denn teure Hotels meiden wir. Nachteil der Reise mit eigenem Auto: Die vielen Kilometer müssen gefahren werden, manchmal ist es harte Arbeit für den Kraftfahrer wie für den Beifahrer. In Städten oft stressig, auf nicht asphaltierten Straßen oft höchste Anforderungen an Fahrer und Maschine. Eine Fahrt ist aber nie langweilig, wenn, dann hören wir Musik über Auto-Radio vom IPod oder Hör-Bücher über CD. Aber z.B. eine Fahrt entlang der Wolga, auf der Baikalsee-Insel, durch die Mongolei, über das Altai-Gebirge oder den Pamir (die bisherigen Highlights) ist schon ein Erlebnis für sich, der Weg als Ziel, und entschädigt für Vieles.

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Freitag, 2. Juli 2010
Fußball oder nicht
Russland ist kein Teilnehmer der Fußball –Weltmeisterschaft in Südafrika. Wir hatten erwartet, dass man in Gaststätten gemeinsam schaut. Nicht aber hier. In Tscheljabinsk wollten wir Deutschland – England mit Reinhard bei seinem privaten Bekannten Fernsehen, der hat aber keinen Kabelanschluss. Bei Deutschland – Argentinien hat es endlich geklappt in der privaten Wohnung das Spiel zu verfolgen. Das Ausscheiden Deutschlands gegen Spanien haben wir in der großen Freizeithalle im Stadtzentrum gesehen. Dort gab es große Bildschirme mit Liveübertragung und auch Zuschauer. Ein Fanblock aus Deutschland war auch dabei. Die meisten Russen haben für Spanien geschrien. Wir für Deutschland. Bei der letzten Weltmeisterschaft in Deutschland wie auch hier habe ich mich mit öffentlichen Bekundungen zurückgehalten (ich hatte keine Wink-Elemente usw.), da mir so viel Deutschland spanisch vorkommt. Das Finale und das Spiel um den 3. Platz haben wir uns auch im Zentrum von Tscheljabinsk angesehen. Beginn jeweils 24 Uhr Ortszeit.usw.), da mir so viel Deutschland spanisch vorkommt. Das Finale und das Spiel um den 3. Platz haben wir uns auch im Zentrum von Tscheljabinsk angesehen. Beginn jeweils 24 Uhr Ortszeit.

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Wars das?
Wars das?
Zweimal standen wir vor der Frage, ob wir die Reise abbrechen müssen. Zum einen war es der Bandscheibenvorfall in Russland und zum anderen der PKW-Unfall in Usbekistan.

19.10.10 : Unfall in Kagan bei Buchera in Usbekistan (s. Reisebericht Zentralasien).
Gott sei Dank nur Blechschaden und eine Menge Rennereien. Ich sage zu Sohib, unseren Dolmetscher und Gastgeber in der Not, irgendwer hat wieder mal etwas dagegen, dass wir unsere Reise fortsetzen. Er meint nein, das sei eine Prüfung, die wir bestanden haben. Das finde ich nett. Barbara meint, mehr kann eigentlich nicht mehr passieren, „Er“ hat uns jetzt genug geprüft.

24.6.10: Bandscheibenvorfall vor Tscheljabinsk.
Sich eine Fahrt mit eigenem Auto durch Asien zuzumuten, noch dazu in diesem Alter, ist riskant genug. Aber ich fühlte mich noch fit genug. Auch durch regelmäßigen Sport und halbwegs gesunde Lebensweise. Aber man kann sein Alter nicht überlisten und schon gar nicht gesundheitliche Zustände. Vor etwa 36 Jahren hatte ich einen Verkehrsunfall, infolge dessen habe ich mir vor mehr als 12 Jahren eine neue Hüfte einsetzen lassen. Trotz Versprechen der Ärzte blieb eine Fehlstellung des Beckens, welche sich jetzt nach über 6.000 km Fahrtstrecke zu rächen scheint. Vorausgesagt waren derartige Fehlentwicklungen an der Wirbelsäule, aber warum gerade jetzt? Und warum haben das deutsche Ärzte nicht schon festgestellt? Glück im Unglück hatten wir, dass wir gerade in Tscheljabinsk gelandet sind, und die Gastfreundschaft von Pfarrer Reinhard (ein alter Bekannter von Barbara) in seiner Kirche erfahren dürfen. Dieser hat sich hier vor 20 Jahren freiwillig zu seinem Amt/ Mission aus Deutschland gemeldet. Er hat uns sofort einen Kontakt zu Fachärzten hergestellt, den wir ohne ihn schwierig gefunden hätten. Wir mit unseren Fremdsprachen (ich einen Rest von Schulrussisch, Barbara mit einem besseren Schulenglisch, das hier kaum jemand spricht) wären an dieser Stelle nicht weit gekommen. Gut dass wir eine Auslandversicherung abgeschlossen haben, die auch hinter dem Ural gilt. Hier endete auch die Reichweite der grünen Karte für das KfZ. Morgen am 6.7.10 sind wir den 13. Tag hier, haben aber noch nicht viel von Tscheljabinsk gesehen. Dafür habe ich etwas Zeit mich an meinen PC zu setzen und mich mit dem Thema Blog zu beschäftigen, da wir hier im Zimmer sogar Internetanschluss haben.
Nach über 2 Wochen konventioneller Behandlung kann die Reise weitergehen, haben wir in Abstimmung mit den Ärzten entschieden, auf eigenes Risiko natürlich. In Deutschland hätte man eher auf operativen Eingriff entschieden, denn es ist Europameister im Operieren. 85% aller Deutschen litten schon einmal unter starken Rückenschmerzen. Bei jedem 4. halten die Schmerzen länger als 3 Monate an und werden chronisch. Ich bin angenehm überrascht von der russischen Hilfe, schon nach der ersten Behandlung bin ich schmerzfrei. Die russische Medizin setzt auf traditionelle Methoden. Operation muss also nicht immer die beste Lösung sein. Manchmal gibt es Alternativen. 90% der Patienten mit Bandscheibenvorfall werden auch ohne Operation beschwerdefrei.
27.7.10 : Inzwischen haben sich alle Schmerzen aufgelöst. Im Auto fahre ich jetzt mit einem verordneten Stützkorsett. Nach einigen Tausend Kilometern Von Tscheljabinsk nach Irkutsk wissen wir: Die Reise geht weiter.

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Ausrüstung
Auto
Es sollte ein Auto sein, das groß genug ist, darin zu schlafen und das ca. 35.000 km (geplant) auch ohne Reparaturen locker durchsteht. Es wurde ein …………. Kastenwagen, welcher zu diesem Zweck ausgebaut wurde (PKW und mobiles Zelt). Dazu wurde als Stauraum ein einfaches Kellerregal aus Holz vertikal (aus dem ……..markt, liegend) eingebaut und mit einer Sperrholzplatte abgedeckt. Als Liegefläche dienen einfache Schaumstoffmatratzen.
Wider Erwarten stellte sich diese Lösung als dem Zweck entsprechend und ausreichend dar. Man kann darin so gut schlafen, dass ich es auch schon vorgezogen habe, aus einer festen Unterkunft ins mobile Zelt umzusteigen.
Geplant war, auf dem befahrbaren Straßennetz zu bleiben. Wir haben als Budget-Traveller bewusst auf Allradantrieb verzichtet, weil wir annahmen, dass Straßen, welche auf einer Weltkarte erkennbar sind auch einigermaßen befestigt sind. Teilweise in Russland und insbesondere in der Mongolei war das ein Trugschluss. Wir hatten prinzipiell geplant nur auf diesen Hauptstrecken zu fahren. Dass diese z.T. nur aus Schotterpisten, bzw. Feldwege bestehen, damit hatten wir nicht gerechnet. Auf hunderte km Waschbrett und Wasserdurchfahrten durch reißende Gebirgsbäche mangels Brücken waren wir ehrlich gesagt eigentlich nicht vorbereitet. Und dafür ist dieses Auto auch denkbar ungeeignet. Zum Glück haben wir wenigstens ausreichend PS unter der Haube. Die Waschbrettpiste war erst ein wenig erträglicher, nachdem wir auf Luft in den Reifen verzichtet haben. Aber das Auto hat bisher alle gefährlichen Strecken gemeistert, die ich sonst nicht gefahren wäre. Nur die Schürze vorn ist stark lädiert und muss vorläufig mit Draht gehalten werden. Aber insgesamt ist es ein sehr zuverlässiges Auto, bisher hatten wir nicht eine technische Panne, toi, toi, toi, Die erste turnusmäßige große Durchsicht haben wir in der Vertragswerkstatt von …………… in Irkutsk machen lassen. Dort wurden wir vorzüglich (freundlich und schnell ohne Anmeldung) bedient.

Navigationsgerät
Unverzichtbare Dienste beim Fahren leistet uns ein Navi vom Typ……., welcher von einer Weltkarte gespeist wird. Die Karte hat uns ein sehr kooperativer Fachmann ……… bereitgestellt. Die Karte enthält jedoch nur die Haupttrassen, die auf einer Weltkarte sichtbar sind. Die Karte ist z. T. schon veraltet. Stadtpläne oder Straßennahmen sind darauf nicht enthalten, d.h. der Navi kann auch keine Routen berechnen. Verbunden aber mit einer Straßenkarte mit verdeutschten Städtenamen, haben wir mittels Richtungsnavigation oder über Koordinaten, soweit sie bekannt sind, bisher jedes Ziel gefunden.

Telefon
Wir haben kein Telefon. Handy haben wir zwar mitgenommen, aber den Tarif habe ich für ein Jahr pausieren lassen. Erstens wäre über das deutsche Netz nur ein Teil der Strecke abgedeckt gewesen und zweitens wäre die Telefonie zu teuer geworden, wie auch Satelitentelefon. Wir haben es mit Prepaid- Karten versucht, aber das ist zu kompliziert über Handy, jedenfalls für unser technisches Verständnis. So war es in Russland. In der Türkei war es auch rausgeschmissenes Geld da die türkischen Prepaid- Karten nicht mit deutschen Telefonen betrieben werden können, d.h. abgeschaltet werden. Also haben wir uns von Anfang an nur auf Skype verlassen, Nachteil: Netzanschluss und Internet ist Voraussetzung. Bisher sind wir damit gut gefahren, und vor allem sparsam wie Budget-Traveller.

Radio
Musik über Auto-Radio (Typ ……. ), oder vom IPod (Typ ……), oder Hör-Bücher ………. über CD. Verkürzt die Zeit bei längeren Fahrten.
Laptop (bzw. Notebook, Typ ……)
Ab und zu ist Internetanschluss für uns wichtig, weil wir unsere Erlebnisse auf dieser für uns ungewöhnlichen Reise in Schrift und Bild festhalten wollen. Manchmal frage ich mich, wozu ich diesen Aufwand treibe und über die Reise in Form eines Blogs öffentlich berichte. Mein Sohn antwortet: letztendlich nur für mich selbst. Er hat natürlich vollkommen recht, nur ist der Aufwand mit Bleistift und Notizblock wesentlich geringer. Vor allem ist man nicht abhängig von einem PC, der macht was er will, wenn er was macht; vom Strom, welcher in manchen Ländern, wie z.B. im Pamir, zu bestimmten Zeiten abgeschaltet wird; vom Internet, welches Gebietsweise gar nicht zur Verfügung steht, wie in der Mongolei oder hier im Pamir, oder so langsam ist, dass z.B. Bilder oder noch mehr Videos hochladen zur Tagesaufgabe wird. Also machen wir es in erster Linie für uns. Soweit sich Bekannte und Verwandte und darüber hinaus auch Andere interessieren, ist ein Feedback sehr nützlich um zu wissen, dass sich der Aufwand lohnt. Reaktionen und Meinungen sind wichtig aber bisher noch die Ausnahme.
Bei der Veröffentlichung der Reise ist der eigene PC ist sehr hilfreich. Soweit kein Wifi auf dem Zimmer vorhanden ist, nutzen wir auch Internet- Cafe, bisher aber weniger, ist auch nicht so erquickend.

Fotoapparat und Videokamera (digital, Typ ………..)

Kühltruhe
Da wir über 2/3 der Nächte im Auto übernachten, führen wir Lebensmittel mit uns. Diese werden unterwegs gekühlt in einer kleinen über Autobatterie betriebene Kühltruhe.

Kocher, Kochgeschirr
Zum Kochen verwenden wir einen Spirituskocher. Bisher konnten wir Spiritus nicht nachkaufen (wegen der Gefahr des Alkoholmissbrauchs gibt es keinen), dann verwenden wir einen Gaskocher mit ersetzbaren Gaskartuschen. Mit Gas kocht das Wasser schneller und das Gas kann besser dosiert werden. Gekocht wird vor allem Wasser für Tee und Kaffee, auch Eier, zum Frühstück. Mittag fällt bei mobilen Zelttagen meist aus. Zum Abendbrot wird mitunter auch mal etwas warm gemacht.

Zelt, Stühle
Das Zelt bauen wir nur auf, wenn wir uns mindestens 2 Tage am gleichen Ort aufhalten, kommt aber bisher selten vor. Die Stühle benutzen wir immer beim Essen an mobilen Zelttagen.

Fernrohr
Mitten in der Natur greift man oft zum Fernrohr. Die Mongolen haben es oft bei sich. Da sie vereinzelt wohnen (in Jurten), schauen sie, was in der Nachbarschaft so passiert. Wir auch.

Messer, Alarmanlage
Für den Notfall (für ängstliche Menschen gegen aggressive Menschen), z.B. wenn man unerwünschten Besuch erhält. Kam bisher aber noch nicht zum Einsatz.

Spaten, Werkzeug usw.

……… : Werbung betreiben wir hier nicht, solange die Produkte nicht gesponsert werden. Auf Nachfrage aber kein Geheimnis.

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