Samstag, 28. August 2010
Traveller aller Länder ………
Wir haben unterwegs schon viele Traveller getroffen, die wir hiermit grüßen:
-In Listvanka am Baikalsee (Traveller mit geführter Reisebegleitung): Caravan-Konvoi, alles Rentner, die über Perestroika mit dem eigenen Wohnmobil in 3 Monaten bis in die Mongolei und zurück fahren, manche auch auf eigenes Risiko weiter über China. Wir haben uns vor dem Hotel dazugestellt; Die Reisenden, die 14 Tage in der Mongolei mit dem Wohn-Bus (Rotel) unterwegs waren und von Irkutsk nach Deutschland zurück fliegen, die uns auf ihrem Schiffsausflug auf dem Baikalsee mitgenommen haben.
-Radler auf der Straße: Jürgen aus Leipzig, der vor Irkutsk auf dem Weg in die Mongolei war, 2 Pärchen, die mit dem Rad in der Mongolei unterwegs waren, einmal aus Dänemark und einmal in aus Süddeutschland. Letztere haben wir in Olgi getroffen, sie hatten also den Weg nach Ulan-Bator noch vor sich und wollten diesen wegen der komplizierten Wasserversorgung für Radler auf weiten Strecken möglichst im Bus zurücklegen. Ich bin auch schon von Berlin nach Kopenhagen mit dem Fahrrad gefahren, aber das hier ist in keinster Weise damit vergleichbar.
-Im Oasis-Hostel in Ulan Bator: Die sehr sympathischen Emiel und Saskia aus den Niederlanden mit dem ihrem Jeep nebst aufgesatteltem Zelt, www.flipflopsonholiday.com (s. E-Mail Kontakt); Anke und Beate, die ihr Patenkind in der Mongolei besucht haben; Ein junges Pärchen aus der Schweiz, welches ihr Geländewagen mit Zeltaufbau in Ulan Bator verkaufen will, um ohne Auto weiterzureisen; Jost, der sein Hobby als Weltreisender und Schirmsegler mit seiner Profession verbindet und seit 2 ½ Jahren auf Weltreise ist www.world-multivisions.com , und den wir im Konsulat Usbekistan in Almati wiedersehen. Er ist mit Paul aus Australien unterwegs, beide mit je einem Jeep mit aufgesatteltem Zelt; Das Pärchen, welches uns mit Navi-Koordinaten versorgt hat, die wir für die Mongolei gut gebrauchen konnten, www.cm19012010blogspot.com; Die Biker Jürgen aus Belgien und Hubert aus Deutschland, welche sich unterwegs getroffen haben und jetzt gemeinsam unterwegs sind. Beide haben wir im Oasis kennengelernt und im Konsulat Kasachstans in Omsk und in Almati wiedergetroffen. Hubert hat den gleichen Weg wie wir hinter sich und eine Weltreise über mindestens 2 Jahre vor sich; usw..
In der Mongolei sind uns bestimmt 100 von vielleicht insgesamt 450 Fahrzeugen entgegen gekommen, die für eine Sternfahrt-Rally in Richtung Ulan Bator unterwegs waren. Meist junge Leute verschiedener Nationalitäten, die in den Ländern Spanien, Italien und England gestartet sind. Mit einigen von Ihnen konnten wir uns unterhalten. Der Zweck der Rally besteht wohl darin, Geld für Wohltätigkeitsorganisation zu sammeln: www.mongolrally.theadventurists.com .
In Omsk : Das ältere Paar mit dem Wohnmobil, was wir schon einmal trafen (wo nur ?), hat das Kasachstan-Visum schnell bekommen, ihr Russland-Visum war noch nicht abgelaufen.
Am Canyon bei Almaty: Karl Heinz (benemsi) mit seinem für Weltreisen ausgebauten LKW und seinem Hund.
Auf dem Pamir Highway, dem Eldorado der Biker : Dimitri (kurz Dima) aus Moskau, den wir als Tramper (Bergwanderer) 2 Tage bis nach Langar mitnehmen; 2 Biker, einer aus München www.eastbybike.wordpress.com und einer aus Dänemark. Letzteren haben wir in Dusschanbe wieder getroffen; 2 Biker vor Khorog, aus Hamburg ms2010.blog.de; Frühstück mit den beiden Biker aus Frankreich in Khorog, www.lescolporteurs.org (s. E-Mail Kontakt); und den beiden Bergwanderern in Duschanbe.
Elke und Peter treffen wir an der Burg, bzw. am Stausee in Syrien. Danke für das Notpaket (Schwarzbrot und Rotkäppchensekt aus dem gemeinsamen Deutschland). Sie waren in Jordanien und konnten nicht weiter nach Ägypten. Michi und Angela treffen wir mit ihrem Haus auf Rädern in Palmyra in Syrien: www.reisebloq.blogspot.com. Sie haben bis Jordanien den gleichen Weg. Dort treffen wir sie auf dem Stellplatz bei Aqaba wieder. Weiter machen wir die Bekanntschaft mit Markus, der mit seinem Fahrzeug seit 5 Jahren auf Weltreise ist: www.littletramp.ch.

Der Begriff Traveller bzw. Traveler steht für viele Bezeichnungen. Hier steht er für englisch „Reisender“, und da besonders für Weltreisende, und da wiederum besonders für Individualreisende.
Es gibt viele Möglichkeiten zu reisen. Z.B. als Pauschalreisender bucht man über eine Reisefirma eine Schiffsreise, eine Kreuzfahrt z.B. um die ganze Welt. Vorteil: Sehr exklusiv: Nachteil: Erstens sieht man die Welt meist nur aus dem Bullauge und nicht wirklich. Zweitens ist der Preis eher für sog. Wohlhabende angemessen. Die ganz Wohlhabenden, darunter verstehe ich Millionäre oder Milliardäre, sieht man wohl nicht auf ihrer Reise in ihren eigenen Yachten, ihren eigenen Flugzeugen usw, wenn sie auf ihrer eigenen Insel das ganze Jahr Urlaub machen. Die lasse ich mal außen vor, ihre Art zu leben und zu reisen halte ich für asozial (hier im Sinne von gemeinschaftsschädigend, also ein von gesellschaftlichen Normen abweichendes Individualverhalten, lt. Wiki). Bevor man mir Neid vorwirft, betone ich, dass ich die Welt in Ihrem Ganzen versuche zu sehen und zu verstehen, d.h. in ihren politischen, wirtschaftlichen, sozialen usw… Abhängigkeiten und Zusammenhängen.
Die meisten Reisenden trifft man wohl im Flugzeug. So eine Pauschalreise für meist 14 Tage ist relativ teuer. Wenn man 24 solcher Pauschalreisen (z.B. China 2.000,-€) unmittelbar hintereinander reiht, kostet eine Weltreise für ein Jahr ca. 48.000,-€. Das ist mehr, als man zu Hause verbraucht. Zudem kommen die fixen Kosten hinzu, die zu Hause weitelaufen. Als Pauschalreisender lernt man außerdem kaum Land und Leute kennen, sondern oftmals nur die Touristen-Gettos. Eine Weltreise- Wer soll das bezahlen, und wer hat schon 1 Jahr Urlaub? Wir haben uns die Zeit genommen und rechnen als Bugdet- Traveller, also mit weniger Luxus. D.h. wir geben für die Weltreise nicht mehr aus, als wir zu Hause sowieso ausgegeben hätten, mit dem Unterschied, wir verdienen in der Zeit nicht hinzu, mit Ausnahme z.B. der Strafente und der Mieteinnahmen. Asozial…? Nein, sondern wohlverdiente und schwer erarbeitete Pause.
Auch viele Traveller reisen per Flug, aber keine vorgebuchte Reise, sondern erkunden Land und Leute dann per Bus, Bahn oder Mietauto auf eigene Gefahr. Manche Individualreisende machen auch eine Weltreise per Fahrrad oder per Krad usw. Wir haben uns für die Reise mit eigenem Auto entschieden. Vorteil: kürzere Fußwege, mehr Gepäck und sparsam bei Unterkunftskosten. Auch Backpacker sparen, wenn sie ein Zelt samt Kocher gebuckelt haben. Wir schlafen im Auto, bei guten Stellplätzen auch im Zelt, und wenn wir mal Annehmlichkeiten benötigen (Dusche, WC, Zimmer mit Wifi, Waschmaschine usw.), auch im Hotel. Dabei ist das Bett nicht entscheidend, denn wir schlafen im mobilen Zelt oftmals besser als im Hotel, denn teure Hotels meiden wir. Nachteil der Reise mit eigenem Auto: Die vielen Kilometer müssen gefahren werden, manchmal ist es harte Arbeit für den Kraftfahrer wie für den Beifahrer. In Städten oft stressig, auf nicht asphaltierten Straßen oft höchste Anforderungen an Fahrer und Maschine. Eine Fahrt ist aber nie langweilig, wenn, dann hören wir Musik über Auto-Radio vom IPod oder Hör-Bücher über CD. Aber z.B. eine Fahrt entlang der Wolga, auf der Baikalsee-Insel, durch die Mongolei, über das Altai-Gebirge oder den Pamir (die bisherigen Highlights) ist schon ein Erlebnis für sich, der Weg als Ziel, und entschädigt für Vieles.

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